Public- and Nonprofit-Management
Innovation findet nicht nur in ausgewählten hochtechnisierten Unternehmen und Industriezweigen statt. Durch steigende Anforderungen in einer sich schnell ändernden Welt müssen auch öffentliche Einrichtungen (u.a. Krankenhäuser, Pflegedienste, Rehazentren, ÖPNV) sich vermehrt um ein systematisches Innovationsmanagement kümmern. Die Entwicklung neuer Dienstleistungen ist dabei eine Möglichkeit dem Wandel entgegenzutreten und von ihm zu profitieren. Doch an Dienstleistungen sind oft mehrere Akteure beteiligt, weshalb diese Vorgänge sehr komplex sind. Zu den Akteuren zählen neben Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen oft auch ausgewählte Nutzer und Nutzergruppen (Selbsthilfe-Gruppen, User-Communities, Verbände). Die Zusammenarbeit dieser Akteure muss strukturiert und koordiniert werden und erfordert innovative Geschäftsmodelle. Um den komplexen organisatorischen Rahmenbedingungen und der Balance aus Individualisierung und Standardisierung der Dienstleistung Rechnung zu tragen, spielt dabei die Unterstützung durch IT-basiertes Prozessmanagement eine wichtige Rolle.
Der Lehrstuhl für Technologiemanagement fokussiert seine Arbeit dabei auf verschiedene Projekte im öffentlichen und nicht-profitablen Bereich (Gesundheit und Soziales). Die Innovation in Krankenhäusern ist dabei zentraler Bestandteil der Forschung und zielt auf die Bestimmung der Produktivität von
Innovationen und Innovationsprozessen mittels Innovationsbenchmarking hin, um Verbesserungspotentiale aufzuzeigen, die den Krankenhäusern bei der Initiierung und Durchführung von strategischen Wandel- und
Innovationsprozessen helfen sollen.
Im nicht-profitablen Bereich geht es u.a. um die Koordination von Opferbetreuung und psychologischer Soforthilfe. Dabei geht es um die Verbesserung der Abstimmung von Leistungserbringern, denn obwohl ein breites
Angebot an Hilfe- und Betreuungsmaßnahmen für Opfer vorhanden ist, ist
offenbar der Zugang zu den Hilfsangeboten erschwert und eine
betroffenenorientierte Abstimmung oft nicht gewährleistet. Mit Hilfe von IT-basierten Management-Tools soll die
Organisation und Steuerung der ganzheitlichen Versorgung von Opfern von
Gewalttaten verbessert werden.
Im Mittelpunkt steht dabei auch eine Selbstmanagementkomponente, die den Opfern die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen soll.